Jahresbericht 2013 des Vereins „Friends of Kamulu e.V.“

Auch im Jahr 2013 gab es wieder viel in der Schule zu tun. Zum einen wurde der Ende 2012 angefangene Bau der 5. Klasse im Frühjahr endlich fertig gestellt, zum anderen bekam die gesamte Schule eine Wandbemalung an allen Außenseiten. Es wurden Bilder mit Erklärungen zu Botanik, der Klimaentwicklung, des menschlichen Körpers und Afrika aufgemalt. Das ist nicht nur lehrreich, sondern vor allem auch sehr farbenfroh.

Nun konnte mit dem Bau der 6. Klasse sowie eines Büros begonnen werden. Der neue Raum schloss an der Außenwand mit dem Afrika-Bild an. Genau genommen war es ein großes Zimmer, das durch eine Wand getrennt wurde. Das Büro ist lediglich mit einem Schreibtisch und einem abschließbaren Schrank ausgestattet und dient vor allem als Lager, da Schulmaterial z.T. noch immer bei einigen Eltern aufbewahrt wird.

Auf Empfehlung anderer ist John dieses Mal das Experiment eingegangen, mit massiven Steinen statt mit Ziegelsteinen aus Lehm zu bauen. Eine Entscheidung, die sich bewährt hat. Zwei LKW-Ladungen mit je 1000 Steinen wurden geliefert. Jeder Stein kostet 70 KSH. Da die Steine aber doppelt so groß wie die bisherigen und robuster sind, werden nicht so viele benötigt. Der Bau geht schneller voran, und es werden Zement und Material gespart. Verputzt wird nur von innen - die Außenwand wird lediglich dem Steinverlauf entsprechend angemalt. Insgesamt konnten wir dadurch Geld sparen, und wir werden diese Methode weiter anwenden.

Außerdem wurden drei zusätzliche Toiletten gebaut: zwei für die Mädchen sowie eine für das Lehrpersonal. Die alten Toiletten bleiben erhalten und werden ab sofort von den Jungs genutzt.

Da die Schule immer größer wird reichte die Kapazität der alten Küche nicht mehr aus, und wurde abgerissen. Eine neue Küche wurde gebaut – nur 10 cm von Johns Elternhaus entfernt. Es musste sogar ein Teil des Wellblechdachs abgeschnitten werden. Lt. des Gesundheitsbevollmächtigten des Bezirks sei diese die beste Küche überhaupt von allen Schulen in der Region, die er besichtigt und kontrolliert hat: hier stechen besonders die Sauberkeit und die Ausstattung hervor.

Alle Klassen, die noch keine Fenster hatten, bekamen Metallgitter davor, die sich wie Fenster öffnen lassen – natürlich ohne Glas. Ein beliebtes und für die Lehrer nervenaufreibendes Spiel der Kinder war es zuvor, aus den Fensteröffnungen nach draußen zu springen. Auch die noch fehlenden Türen wurden eingesetzt. Insgesamt bekam die ganze Schule im Sommer einen neuen Anstrich innen und außen.

Wegen guter Leistungen der Schüler organisiert der Direktor jedes Quartal eine kleine Feier, bei der die zehn besten Schüler/Innen jeder Klasse ein Geschenk bekommen. Das kann ein Teller, eine Tasse, oder eine andere kleine Aufmerksamkeit sein. Für uns scheinen das keine besonderen Schätze zu sein, aber die Kinder freuen sich enorm darüber. Das Ganze dient der Motivation für alle Kinder – denn jede/r möchte mal ein Geschenk bekommen. Die Schule ist inzwischen die zweitstärkste Schule des Distrikts (was die Leistungen betrifft).

Im Juli haben alle Schüler am Ende des Quartals einen Ausflug nach Kitui unternommen. Dafür wurden ein Bus für 60 Personen sowie einige Matatus (Sammeltaxis) gemietet. Die Stadt liegt nur 45 km von der Schule entfernt, bedeutet aber aufgrund schlechter Straßen ca. 1 Std. Fahrzeit. Dort verbrachten die Kinder vor allem viel Zeit auf dem örtlichen Spielplatz. Dies war ein ganz besonderes Highlight, denn Spielplätze – noch dazu für so viele Kinder – sind eine Rarität. Da manche Kinder noch nie zuvor in Kitui waren, war für sie der Auslug ein ganz besonderes Erlebnis.

Am Ende eines jeden Schuljahres (Ende November) gibt es immer in allen Klassen für die drei besten Schüler/Innen einer jeden Klasse ein Geschenk – ähnlich wie bereits zum Endes jeden Quartals. Alle Eltern werden eingeladen und versammeln sich in dem größten Klassenzimmer. Dann gibt es eine Ansprache des Direktors, und die jeweils drei besten Schüler werden namentlich aufgerufen und bekommen ein Geschenk. Anschließend gibt es kleine Aufführungen in Form von Gesang oder Theater-Darbietungen.

Ausblick 2014

Für das Jahr 2014 sind ein weiteres Klassenzimmer sowie ein eigener Wassertank geplant. Mit dem aufgefangenen Regenwasser kann gekocht und Geschirr gespült werden. Lediglich das Trinkwasser muss dann noch gekauft werden.

Wir benötigen vor allem Spenden, um die Lehrergehälter in Höhe von fast 500,-€ monatlich finanzieren zu können. Dies übernimmt z.Z. immer noch John aus eigenen Mitteln – doch langfristig ist das nicht zu leisten. Wir bedanken uns bei allen, die bereits großzügig gespendet haben und freuen uns auf weitere Unterstützung.