Jahresbericht 2014 des Vereins „Friends of Kamulu e.V.“

Der Bau des 6. Klassenzimmers zusammen mit dem Büro wurde zwar 2013 fertig gestellt, jedoch fehlte noch der Feinschliff. Das Klassenzimmer zumindest war bezugsfertig, und so konnte die 6. Klasse dort einziehen und unterrichtet werden. Das Büro jedoch benötigte im Januar noch Innenarbeiten. Die Wände mussten verputzt sowie Türen und Fenster eingesetzt werden. Das Büro ist innen nochmal unterteilt in ein Lehrer-Aufenthaltsraum mit einem Tisch und sechs Stühlen, und in das dahinter liegende Zimmer des Direktors mit einem Schreibtisch sowie zwei Stühlen.

Anfang 2014 wurde die gesamte Schule eingezäunt und ein Schuleingang mit anschaulicher Bemalung gemauert.Der Zaun war wichtig, weil besonders die kleineren Kinder leichten Zugang zur Hauptstraße hatten, die unmittelbar an der Schule vorbei führt. Bei immer mehr werdenden Kindern war das Unfallrisiko zu hoch.

Auch die 2013 neu gebaute Küche wurde im Laufe des Jahres verbessert und modernisiert: es wurden Schränke eingebaut, eine Arbeitsfläche gebaut, Küchenutensilien angeschafft, und die Feuerstelle neu konzipiert. Vorher gab es 3 große Steine, in deren Mitte das Feuer gemacht wurde. Die ganze Hitze blieb im Raum. Jetzt wurde eine Feuerstelle mit einem natürlichem Abzug durch die Decke darüber nach oben gemauert, so dass die Hitze nach außen abziehen kann.

Zum Ende des Jahres wurde das 7. Klassenzimmer nach bewährter Methode vom letzten Jahr gebaut. Hierfür wurden Baumstämme gekauft und von einem Tischler vor Ort zu Bänken mit Pult verarbeitet.

Das Jahr 2014 war für die Schule aufgrund zweier Ereignisse besonders wichtig. Zum einen wurde sie nun offiziell registriert und staatlich anerkannt. Dies gilt zunächst für 18 Monate. Danach wird geprüft, ob die Schule alle Bedingungen erfüllt, und erhält dann die dauerhafte Genehmigung. Dafür kommen jew. ein Mitarbeiter von der Gesundheitsbehörde und vom Bildungsamt, die alles kontrollieren, einen Bericht schreiben und dann die dauerhafte Genehmigung erteilen.
Das andere große Ereignis fand Ende des 3. Quartals statt. Wie üblich werden die Ergebnisse der Klassenstufen eins bis sechs aller 18 Grundschulen in der Zone für folgende Schulfächer verglichen: Englisch, Kiswahili,Mathematik, Natur-wissenschaften und Sozialkunde. Die St. John’s Academy belegte in den unterschiedlichen Fächern immer Platz 1-3. Die Aufgaben sind zentral und für alle Schulen gleich. Die St. John’s Academy hat selbst den Ehrgeiz entwickelt, beste Schule im gesamten Bezirk zu werden.

Einhergehend mit der Registrierung der Schule gibt es nun auch einen Appellplatz mit Fahnenstange. Jeden Freitagmorgen wird hier die kenianische Flagge gehisst, vor der sich alle Schüler/Innen und Lehrer/Innen versammeln. Dabei wird die Nationalhymne gesungen. Es werden Neuigkeiten verkündet, Informationen weitergegeben (von innerhalb und ausserhalb der Schule), eine Vorschau auf die darauffolgende Woche gegeben, ob die Kinder was Spezielles mitbringen sollen etc.

Auch für Verschönerung wurde gesorgt: zusammen mit dem Lehrpersonal haben die Kinder vereinzelt Blumen vor den Klassenräumen gepflanzt – nicht damit rechnend, dass die natürliche Bewässerung nach der Regenzeit weg fällt. Anderes Wasser dafür zu nehmen ist – solange es noch keinen Wassertank gibt - zu teuer.

Momentan gibt es Frühstück und Mittagessen in der Schule. Im letztem Schuljahr wurde ein Essensgeld in Höhe von 300 KSH (ca. 3,-€) pro Monat für jedes Kind eingeführt. Das Hauptnahrungsmittel Mais wird nach wie vor aus der Ernte von Johns Familie genommen (ca. 60 Säcke im Jahr). Weitere Lebensmittel wie Zucker, Reis und andere müssen dazu gekauft  werden. Im Jahr 2013 hatte es viel geregnet, die Mais-Ernte fiel gut aus, und somit gab es 2014 genug zu essen. Ende 2014 hatte es zunächst heftig geregnet und plötzlich aufgehört. Das Ergebnis der Ernte ist abzuwarten.

Inzwischen sind 10 Lehrer (inkl. Direktor) und eine Köchin beschäftigt. Es gibt keine Reinigungskräfte, weil die älteren Kinder ihr Klassenzimmer morgens zwischen 07:30 und 8:00 Uhr selbst saubermachen. Die kleinen Kinder erledigen das spielerisch zusammen mit ihrer Lehrerin oder ihrem Lehrer.